Zossen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag gehen zwei Männer und eine Frau auf der Zossener Hauptallee spazieren. Sie sind Geflüchtete pakistanischer Herkunft. Plötzlich rennen fünf unbekannte, vermummte Täter auf die drei Betroffenen zu und werfen Glasflaschen auf sie. Die drei Geflüchteten werden von den Angreifern festgehalten und massiv körperlich angegriffen. Die Betroffenen können sich befreien und flüchten vor den Tätern. In der Folge können sie ein Auto anhalten. Die Autoinsassen steigen aus und schreien die Verfolger an, so dass sich die Betroffenen in Sicherheit bringen können. Die zwei männlichen Geflüchteten werden bei dem Angriff verletzt. Das Motiv ist Rassismus.

Nauen

Ein 38-jähriger Deutscher beginnt am Bahnhof Nauen unvermittelt zwei 23 und 34 Jahre alte Geflüchtete aus Pakistan rassistisch zu beschimpfen. Unter anderem ruft er „Ausländer raus!“ und greift die Betroffenen schließlich körperlich an. Einen der beiden schlägt er mit der Faust gegen das Knie, als dieser noch sitzt, den anderen trifft er im Gesicht und wirft dann eine Bierflasche nach ihm, die dessen Kopf nur knapp verfehlt. Als die beiden sich der Situation entziehen wollen, zieht der Mann eine Schreckschusswaffe, läuft ihnen hinterher und zielt dabei auf sie, während er ihnen weitere rassistische Beschimpfungen hinterher ruft. Die beiden Betroffenen können sich in Sicherheit bringen und der Angreifer wird kurz darauf festgenommen.

Oderberg

Acht offensichtlich alkoholisierte Männer zwischen 14 und 49 Jahren fahren auf dem Anhänger eines Traktors durch den Ort und rufen dabei lautstark “Sieg Heil”. Vor der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete werfen sie einen Böller, der mit lautem Knall vor dem Gebäude zündet. Die Polizei ermittelt u.a. wegen versuchter schwerer Brandstiftung.

Bernau bei Berlin

Am Nachmittag beleidigen zwei Männer in der Regionalbahn einen Mann tschetschenischer Herkunft rassistisch und versuchen, ihm unter Androhung von Gewalt sein Bahnticket abzunehmen, was der Betroffene jedoch verhindern kann. Als er am Bahnhof Bernau den Zug verlässt, folgen ihm die Männer und versuchen, ihn auch körperlich anzugreifen, wogegen der Betroffene sich jedoch erneut zur Wehr setzen kann.

Spremberg

Am späten Abend begegnet ein 22-jähriger Geflüchteter aus Syrien einer mehrköpfigen Gruppe von Energie Cottbus Fans im Spremberger Stadtzentrum. Aus der Gruppe heraus wird er zunächst rassistisch beleidigt. Folgend wirft jemand mit einer Bierflasche auf den Betroffenen. Durch schnelles Ausweichen verfehlt die Flasche ihn nur knapp. Anschließend nähert sich der Flaschenwerfer und drückt dem Betroffenen gewaltsam seine Daumen in die Augen. Als der 22-Jährige sich aus der Situation lösen kann, wird er beim Verlassen noch mit mehreren Schlägen auf den Hinterkopf traktiert. Daraufhin muss der Betroffene im Krankenhaus behandelt werden.

Prenzlau

Als ein junger Mann afghanischer Herkunft mit seinem Rad an der Uckerpromenade entlang fährt, trifft er auf eine vierköpfige Gruppe Jugendlicher, die am Ufer des Unteruckersees sitzt. Einer der Jugendlichen versperrt ihm den Weg und beleidigt den jungen Mann rassistisch. Zusammen mit einem weiteren Jugendlichen versucht er anschließend, ihn festzuhalten und körperlich auf ihn einzuwirken.

Brandenburg an der Havel

Am späten Abend beleidigt eine fünfköpfige Personengruppe einen Mann kamerunischer Herkunft auf dem Bahnhofsvorplatz rassistisch. Als der Mann nicht darauf eingeht und an ihnen vorbei geht, schlägt ihm einer der Täter mit voller Wucht unvermittelt von hinten in den Nacken. Als der Betroffene daraufhin wegrennt, verfolgen ihn drei der Täter noch etliche Meter, bevor sie von dem Mann ablassen.

Prenzlau

Ein Mann afghanischer Herkunft, der mit seinem Rad auf der Brüssower Allee unterwegs ist, wird auf einer Hochbrücke von zwei ihm entgegen kommenden Männern zunächst rassistisch beleidigt. Dann packt ihn einer der beiden am Hals und beginnt, ihn zu würgen. Die beiden Männer schlagen ihm zudem in Gesicht und Unterleib, nehmen ihn in den Schwitzkasten und versuchen, ihn über das Geländer der Brücke zu stoßen. Der Mann erleidet leichte Verletzungen am Kopf und im Gesicht.

Cottbus

Am Abend wird ein 24-jährigen Geflüchteter aus Afghanistan von einem Mann rassistisch beleidigt. Anschließend schubst ihn der Angreifer, schlägt ihm ins Gesicht und mit der flachen Hand gegen ein Ohr. Der Betroffene leidet ein Woche lang unter Schmerzen.

Calau

Während eines Abendspaziergangs wird eine im sechsten Monat schwangere Frau, ihr Lebensgefährte und ein gemeinsamer Freund auf eine auffällige Gruppe von 6-8 Männern aufmerksam. Die Gruppe vermummt sich und rennt teilweise ausgestattet mit Mundschutz und Schlagwerkzeug auf die drei zu. Bei dem Versuch zu fliehen stürzt die schwangere Frau und zieht sich Bauchverletzungen zu. Ihr Partner wird mit einem Schlag traktiert. Erst anschließend stellt sich heraus, dass der Angriff die Falschen traf und sich gegen Personen richten sollte, die rechte Aufkleber abgekratzt haben.

Cottbus

Am frühen Freitagmorgen sitzt ein 16-Jähriger syrischer Herkunft an der Haltestelle und wartet auf den Bus. Eine Frau fragt ihn unvermittelt nach seiner Herkunft. Auf seine Antwort hin reagiert sie mit den Worten „Ihr Syrer denkt ihr könnt euch hier alles erlauben“ und beginnt auf ihn einzuschlagen. Als er sie von sich wegstößt, greifen zwei weitere Männer ein und schlagen mit den Fäusten auf ihn ein. Der Betroffene flüchtet in den ankommenden Bus, dort wird er von den drei AngreiferInnen allerdings weiter geschlagen und getreten, so dass er das Bewusstsein verliert. Der Betroffene erleidet massive Gesichtsverletzungen und muss stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Rathenow

Ein junger Mann deutschrussischer Herkunft besucht eine Geburtstagsfeier von Freund_innen in der Kleingartenanlage nahe des Rathenower Hauptbahnhofes. Als diese vorbei ist und er den Garten verlässt, wird er unvermittelt von einer unbekannten Gruppe mit einem Licht geblendet und von mehreren Personen mit einem dumpfem Gegenstand brutal ins Gesicht geschlagen, sodass er zu Boden geht. Zeug_innen berichten, dass die Gruppe währenddessen „Sieg Heil!“ gerufen hat. Der junge Mann erleidet – neben einem Schock – einen Bruch seines Jochbeins.

Guben

In der Nacht vom 24. auf den 25. Mai verschafft sich ein Rechter Zutritt zu einer Geflüchtetenunterkunft und reißt Personen aus dem Schlaf, indem er angibt Security zu sein und vorgibt eine Kontrolle zu machen. Im späteren Verlauf wird eine Gruppe von drei Heranwachsenden syrischer Herkunft vor der Unterkunft, unter Anwesenheit der mittlerweile eingetroffenen Polizei, durch die gleiche Person angegangen. Der Rechte schlägt zwei von ihnen mit der Faust.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den Rädelsführer der sogenannten Hetzjagd von Guben vom 13. Februar 1999, bei welcher der damals 28-jährige Farid Guendoul in den Tod getrieben wurde.

Fürstenberg/ Havel

Als ein junger Mann eritreischer Herkunft am Abend in seine Wohnung zurückkehrt, wird er von Gästen des gegenüberliegenden Wirtshauses zum wiederholten Male rassistisch beleidigt. Der junge Mann schließt die Tür hinter sich, doch einer der Männer folgt ihm und trommelt gegen die Eingangstür. Unter Ausstoßung weiterer rassistischer Beleidigungen und Drohungen versucht er, die Tür zur Wohnung einzurammen.

Luckau

Am Busbahnhof wird eine Gruppe Schüler afghanischer und syrischer Herkunft, die nach der Schule auf den Bus nach Lübben warten, durch drei etwas ältere deutsche Jugendliche zunächst beleidigt und bedroht. Die Täter zeigen dabei auch ein Messer und einen Elektroschocker, die aber nicht zur Anwendung kommen. Schließlich greifen sie die Gruppe an, dabei bekommt ein 15-Jähriger syrischer Herkunft einen Faustschlag ins Gesicht. Als die Polizei eintrifft, attackieren zwei der jungen Rechten auch die Beamten. Der dritte Täter kann entkommen.

Eberswalde

Als sich ein junger Mann syrischer Herkunft am Abend schlichtend in eine verbale Auseinandersetzung einzuschalten versucht, die in einem Bus des öffentlichen Nahverkehrs zwischen seinen Freund*innen und einem aggressiven Fahrgast ausgebrochen war, beginnt letzterer, ihn sowie alle anderen nicht-weißen Menschen im Bus rassistisch zu beleidigen. Als der junge Mann syrischer Herkunft schließlich verärgert an seiner Haltestelle aussteigt, folgt ihm der pöbelnde Fahrgast, packt ihn und fordert ihn auf, stehenzubleiben. Da sich der junge Mann weigert, schlägt ihm der Täter ins Gesicht. Der Betroffene wehrt sich und schafft es, sich einige Meter abzusetzen, doch der Täter folgt ihm und sprüht ihm unvermittelt Pfefferspray ins Gesicht. Der Betroffene erleidet daraufhin einen Schock und kann für kurze Zeit nur noch sehr schwer sehen, hören und atmen. Seine Verletzungen machen eine ambulante Behandlung im Krankenhaus erforderlich.

Cottbus

In der Nacht greifen zwei polizeibekannte Rechte aus einer rassistischen Motivation heraus einen jungen Mann vor einem Musikclub an. Einer der Angreifer beleidigt den 22-Jährigen und schlägt ihn. Als ein Zeuge schützend eingreift, wird er von dem zweiten Angreifer getreten und geschlagen.

 

 

Potsdam

In den frühen Morgenstunden klingelt es bei einer Frau kenianischer Herkunft an der Wohnungstür. Als sie öffnet, verschaffen sich zwei Männer gewaltsam Zutritt und schlagen und treten auf die Frau ein.

 

Friesack

Ein somalischer Mann wird auf offener Straße von zwei unbekannten Männern geschlagen. Da die Polizei von einem rassistischen Motiv ausgeht, ermittelt der Staatsschutz wegen gefährlicher Körperverletzung.

Fürstenwalde/Spree

Ein 16-jähriger Rom wird auf einem Supermarktparkplatz überraschend von drei Unbekannten angegriffen. Ein Täter ergreift den Jugendlichen von hinten und hält ihn fest. Daraufhin schlagen zwei weitere Männer auf ihn ein. Als der Betroffene zu Boden geht, lassen die Täter von ihm ab und er kann fliehen. Die Polizei schließt ein rassistisches Motiv nicht aus.

Prenzlau

An einer Bushaltestelle wurden vier Flüchtlinge, die sich auf dem Weg in das AsylbewerberInnenheim befanden, von einem Rechten mit rassistischen Sprüchen wie »Scheiß Ausländer« beleidigt. Der Täter schlug einem der Männer ins Gesicht und auf den Kopf. Als ihm seine Begleiter zur Hilfe eilten, kam es zu einem kurzen Handgemenge, bei dem es den Angegriffenen gelang, in das Heim zu fliehen und die Polizei zu verständigen. Auch im Beisein der Polizei beleidigte der Täter die Männer weiter und versuchte, sein vorheriges Opfer anzugreifen.

Zossen

Ein Mitglied der Bürgerinitiative »Zossen zeigt Gesicht« wurde massiv
bedroht. Unbekannte Täter hinterließen am Haus eines Mitstreiters die Parole »Zossen bleibt braun« und die Drohung »Jörg Warnke stirbt bald«. Zuvor war bereits das Haus, in dem sich die Initiative »Zossen zeigt Gesicht« befindet, von Rechten beschmiert worden.

Cottbus

Vor einer von Indern betriebenen Gaststätte skandierten fünf Jugendliche rechte Parolen und warfen Flaschen in Richtung Restaurant. Ein Mitarbeiter der Gaststätte ergriff einen der Angreifer und hielt ihn fest, bis die Polizei eintraf. Nur durch das Eintreffen der BeamtInnen konnte verhindert werden, dass ein weiterer Jugendlicher aus der Gruppe der Angreifer mit einem Baseballschläger auf die Inder einschlug.